Modulare Adsorptionswärmepumpe auf Zeolith-Basis
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Der Lehrstuhl für Technische Thermodynamik der RWTH Aachen entwickelt in Zusammenarbeit mit der Firma Vaillant eine gasbetriebene Adsorptionswärmepumpe mit einem mittleren Jahresnutzungsgrad von 135 %. Im Jahresdurchschnitt wird die Energie zur Heizung und Warmwasserbereitung lediglich zu 75 % aus der Verbrennung gewonnen. Weitere 25 % kommen aus der Umwelt. Der Jahresnutzungsgrad der Zeolith-Heizgeräte liegt damit fast 30 % (abs.) über dem von Brennwertgeräten. Die Steigerung im Vergleich zu Niedertemperaturkesseln liegt sogar bei rund 40 % (abs.). Das Zeolith-Heizgerät kann kontinuierlich von Wärmepumpenbetrieb auf Brennwertbetrieb umgestellt werden und stellt die nächste Gasgerätegeneration nach der Einführung der Brennwerttechnik dar.
Schonung der Umwelt
Etwa ein Drittel der Energie in der Bundesrepublik Deutschland wird zur Beheizung und Wassererwärmung in privaten Haushalten verbraucht. Ein erheblicher Anteil dieser Wärme wird in Brennwertgeräten oder konventionellen Feuerungen erzeugt. Die Gas-Wärmepumpentechnik ermöglicht eine Minderung des Energieverbrauchs und damit eine Verringerung des CO2-Ausstoßes dieser Anlagen um 20 bis 30 %.
Das Stoffsystem dieser Adsorptionswärmepumpe ist Wasser (Kältemittel) und Zeolith (Sorptionsmittel). Im Gegensatz zu den sonst üblichen Kältemitteln (HFKW, Ammoniak, Propan) sind diese Stoffe völlig umweltverträglich. Zeolith wird seit Beginn der achtziger Jahre als Ersatz für Polyphosphate in Waschmitteln eingesetzt.
Zeolith:
- Keramischer Grundwerkstoff aus AlO2 und SiO2
- ungiftig, nicht brennbar
- in jeder Hinsicht umweltverträglich
- thermisch stabil bis mind. 600 °C
- Herstellungsform: Granulat, Stäbchen, Pulver
- Einsatz in
- Waschmitteln (ca. 2 Mio. t /a)
- Katalysatoren (ca. 100.000 t / a)
- Adsorbern (ca 80.000 t / a)
Wärmepumpentechnik
Wärme kann nicht von selbst von einem kälteren auf einen wärmeren Körper übergehen (R. Clausius, 2. Hauptsatz der Thermodynamik). Will man ''kalte'' Energie aus der Umwelt zu Heizzwecken nutzen, so muss das Temperaturniveau dieser Energie angehoben werden.
Nach den Regeln der Thermodynamik ist hierzu ein drittes, höheres Temperatur- oder Energieniveau erforderlich. Für diese Maschinen zum Transport von Wärme hat G.Flügel 1920 den Begriff ''Wärmepumpen'' geprägt.
Die gebräuchlichsten Wärmepumpen besitzen elektrisch angetriebene Verdichter. Das Kältemittel ist meist ein HFKW, seltener Propan oder Ammoniak. Größte Verbreitung haben diese Anlagen in der Schweiz, Österreich und Skandinavien gefunden. Eine viel geringere Verbreitung besitzen die Absorptionsmaschinen. Hier hat sich nur das Stoffsystem Ammoniak/Wasser durchsetzen können. Sie dienen meist zur Klimatisierung großer Gebäude. Eine weitere Anwendung dieser Technik ist der stromlose Campingkühlschrank. Die Adsorptionsmaschinen arbeiten zumeist mit dem Stoffsystem Silicagel/Wasser. Sie werden vereinzelt zur Klimatisierung eingesetzt. Im Forschungsprojekt ''Zeolith-Heizgerät'' werden Adsorptionswärmepumpen zur Wohnraumheizung und Brauchwassererwärmung entwickelt. Das Sorptionsmittel ist Zeolith, das Kältemittel ist Wasser.
Funktionsprinzip des Zeolithmoduls
Der Sorptionsprozess in den Modulen läuft in zwei Schritten ab: Im ersten Teilschritt wird das Zeolith mit Hilfe eines Gasbrenners auf 200 °C erwärmt. Dabei desorbiert das Wasser und strömt als Dampf in den unteren Teil des Moduls. Hier kondensiert der Dampf und gibt dabei seine Kondensationswärme ab. Dieser Schritt ist beendet, wenn der Zeolith trocken ist und sich das gesamte Wasser im unteren Teil des Moduls befindet.
Nun wird der Brenner ausgeschaltet und das Modul kühlt unter Umgebungstemperatur ab. Das Wasser verdampft nun unten im Modul mit Hilfe von Umgebungswärme. Der Dampf strömt in den oberen Teil des Moduls und wird dort vom Zeolith adsorbiert, die dabei freiwerdende Adsorptionswärme wird ebenfalls genutzt. Wenn das Wasser vollständig verdampft ist, beginnt der Prozess erneut.
- Einsatz im Einfamilienhaus
- Vorlauftemperatur: 20 bis 75 °C
- Heizleistung: 10 kW, später 5 bis 25 kW
- Abmessung: 1610x615x590
- Wartung: alle 2 Jahre (Inspektion jährlich)
- Wirkungsgrad von 135%
- Umwelt- und ressourcenschonend
- Umweltverträglicher Arbeitsstoff
- Sichere, robuste und geräuscharme Modultechnologie
- Niedrige Verbrauchskosten